Die wunderbare Verwandlung eines Militärfahrzeugs

Ich habe einen Traum:

Zwei hochgerüstete gegeneinander gerichtete Armeen vereinen sich.
Die überflüssig gewordenen militärischen Fahrzeuge werden in entlegene, unwegsame Gegenden dieser Erde geschickt, wo es kaum Strassen gibt und diese Spezialfahrzeuge einen nun friedlichen Dienst tun können. Sie transportieren Gesunde und Kranke, Nahrungsmittel, Baustoffe und Ersatzteile, um das Leben in dieser armen Region zu erleichtern.

Und dieser Traum ist wahr:

Bundeswehr und Nationale Volksarmee der ehemaligen DDR haben zueinander gefunden und der Mengerskirchener Förderverein hat zum 7.mal ehemals militärisch genutzte Transportfahrzeuge in den unwegsamen Süd-Westen Tansanias geschickt.
Mengerskirchener Kinderhände haben ein riesiges Fahrzeugmonster mit Blumen, Tieren und Fantasiegestalten bemalt, um es von seinem martialischen Aussehen zu befreien, und damit der Zöllner in Tansania gar nicht auf die Idee kommt, dass hier Kriegsgerät an eine neue Front gebracht wird. Und im Bauch des Monsters sind Fahrräder, Decken, Kleider, medizinisches Gerät, Medikamente und Ersatzteile.

Aber spätestens hier endet die rührige Geschichte und die Wirklichkeit holt uns ein:

Die Zöllner haben nämlich die Hände weit aufgehalten und gesagt, wir wollen auch etwas haben, sonst bewegt sich hier gar nichts. Und der Hände wurden immer mehr. Deutlich erleichtert um Geld und Fracht haben wir uns verärgert und enttäuscht auf den langen Weg ins Landesinnere gemacht. Aber aller Frust war vergessen, als wie am Ziel in die überglücklichen, ungläubig überraschten Gesichter der Beschenkten sahen, die ihr Glück nicht fassen konnten und die jetzt die Not in der Gemeinde etwas lindern können.
Und wir danken allen, die an der Verwirklichung dieses Traums mitgearbeitet haben und es weiter tun.

Sommer 2002